Literaturhaus-Podcast

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#82 Tobias Ginsburg: „Wir tun so, als wären das Trottel, dann müssen wir uns nicht selber hinterfragen“

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Der Autor und Dramatiker Tobias Ginsburg war über Jahre undercover in rechtsextremen, maskulinistischen und verschwörungsgläubigen Szenen unterwegs. Seine Bücher Die letzten Männer des Westens und Reise ins Reich dokumentieren seine Einsichten und Erlebnisse so erkenntnisreich wie unterhaltsam. Im Literaturhaus Podcast erzählt Ginsburg, wie sich die beschriebenen Gruppen und Ideologien überschneiden, wie man Leute am besten zur Selbstoffenbarung bringt und warum Verstehen nicht rechtfertigen bedeutet.

#81 Katharina Mevissen: „Ich wollte die Mutterrolle einmal komplett freistellen“

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Was widerfährt eigentlich einer Mutter, wenn ihre Rolle nicht mehr gebraucht wird? Im Roman Mutters Stimmbruch lässt die Autorin Katharina Mevissen ihrer Figur, die schlicht Mutter heißt, die Zähne ausfallen und ihre Stimme verlieren. Über die Wichtigkeit, Mutterrollen nicht zu idealisieren, und die Emanzipation der alten Frau spricht Katharina Mevissen, die für ihren zweiten Roman mit dem Förderpreis zum Bremer Liteaturpreis 2024 ausgezeichnet wurde, mit Silke Behl. Im Gespräch geht es auch um die Musikalität von Literatur und die Aufgabe von Autor*innen, das Kuriose im Leben zu erkennen und darüber zu schreiben.

#80 Teresa Präauer: „Mich interessiert die Beschreibung mehr als das Urteil.“

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Kochen im falschen Jahrhundert. So heißt Teresa Präauers neuester Roman, für den sie in diesem Januar mit dem Bremer Literaturpreis 2024 ausgezeichnet wird. Der Roman handelt von einer Dinnerparty unter Freunden und ist ein unterhaltsames literarisches Kammerspiel. Im Gespräch mit Anna Maria Stock erzählt die österreichische Schriftstellerin, wieso sich das Setting eines gemeinsamen Abendessens so gut für eine Milieustudie eignet, wie man mit scharfem Blick aber ohne Überheblichkeit von Klischees erzählt und was die Trend-Kochbücher von Jamie Oliver und Yotam Ottolenghi damit zu tun haben.

#79 – Marion Poschmann: „Mich fasziniert das Bild von einer in sich geschlossenen Welt“

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Das Verhältnis von Mensch, Natur und Gesellschaft beschäftigte sie von Beginn an. In Marion Poschmanns Gedichten und ihren Romanen sind dabei die Untertöne des Vermissens und des Verlustes unüberhörbar. Dass die Aufklärung, getragen von den Utopien einer umfassenden Gerechtigkeit, im Laufe der Zeit reduziert wurde auf ein ökonomisches Nützlichkeitsdenken, hallt in all ihren Texten nach. Poetisch und melancholisch schreibt sie – und rüttelt uns gleichzeitig auf. Im Gespräch mit Silke Behl erzählt Marion Poschmann, wie ihre Figuren sich aufschwingen, ins Offene gehen und der verlorenen Einheit von Mensch und Welt wieder einen Schritt näher kommen.

#78 – Madita Oeming: „Pornografie war von Anfang an mit Zensur verknüpft“

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Wissen statt Stigma ist die Devise von Madita Oeming. Die unabhängige Pornowissenschaftlerin und Lustaktivistin beschäftigt sich seit fast zehn Jahren kulturwissenschaftlich mit Pornos. Mit Vanessa Guinan-Bank spricht sie darüber, wie sie über das Thema gestolpert ist, warum es sie nicht mehr loslässt, inwiefern die Aufklärung unseren Umgang mit Sex verhunzt hat und warum es keine Medienpanik braucht.

#77 Ulrike Sterblich: „Es ist auch gut, wenn man mal anders schreiben muss“

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Ulrike Sterblich arbeitet in der politischen Bildung, aber auch mit ihren Romanen ist sie erfolgreich. Ihr zweiter Roman „Drifter“ hat es zuletzt auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft. Im Literaturhaus Podcast erzählt von ihrem Schreibprozess, den sozialen Medien, aber auch von Tieren – zum Beispiel vom „Supertopcheckerbunny“.

#76 Tanja Maljartschuk: „Ich habe nur noch Fragen, keine Antworten“

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Spätestens seit sie 2018 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet wurde, sind Tanja Maljartschuks Bücher auch in Deutschland vielen vertraut. Ihre Auftritte sind heute nahezu ungezählt, vor allem, weil sie als prominente ukrainische Autorin pausenlos unterwegs ist, um dem Publikum in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu erzählen, wie sie den Krieg in ihrem Heimatland erlebt. Tanja Maljartschuk spricht mit Silke Behl darüber, wie sie mit ihren Ängsten fertig wird und warum das literarische Schreiben für sie momentan keine Option mehr ist.

#75 Dana Vowinckel: „Angst ist ein mächtiges Gefühl.“

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Jüdisches Leben in Deutschland und einen Sommer zwischen Chicago, Berlin und Jerusalem verhandelt Dana Vowinckels berührender Debütroman Gewässer im Ziplock. Und erhielt auf einmal eine ungeahnte Aktualität im Schatten des erschütternden Angriffes auf Israel und des rabiaten Gegenangriffes auf Gaza. Ein Gespräch über Angst und Befremdung, Schmerz und Trauer, und der Komplexität der Menschen.

#74 Ulrike Draesner: „Wenn jemand spricht, wird es hell.“

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Den Spuren der Vergangenheit geht sie als Autorin seit langem nach. In diesem Jahr vollendete Ulrike Draesner mit dem Roman "Die Verwandelten" ihr großes Triptychon zum Thema Krieg, Flucht und Vertreibung. Die drei Romane bringen beschwiegene Traumata, die nichtsdestotrotz über Generationen weitergegeben werden, auf unvergleichliche Weise zur Sprache. Niemand wäre also besser geeignet, das diesjährige Literaturfestival globale° in Bremen zu eröffnen, in dem es um Narben, Vernarbungen und Heilungsprozesse geht. Mit Silke Behl spricht sie über ihre eigenen Narben und darüber, wie sie im literarischen Schreiben die Grenzen der Sprache erkundet.

#73 Dominik Eulberg: „Für mich sind das wirklich Wunder.“

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Biologe, Musiker, Fledermausbotschafter, Namensgeber der Wespenart Ceraphron eulbergi, international erfolgreicher DJ – Dominik Eulberg folgt seiner Berufung als Natur-Sensibilisierer auf verschiedensten Wegen. Nach Mikroorgasmen Überall ist mit Tönende Tiere nun Eulbergs zweites Buch erschienen. Es vertont, illustriert und beschreibt 52 in Deutschland heimische Arten. Ein Gespräch über "Wunderfakten", Nachtvögel, Übersetzungsarbeit und wie man sich das Staunen bewahrt.

Über diesen Podcast

Der Podcast, der das literarische Leben in Bremen und dessen Vielfalt anschaulich, nachvollziehbar, erlebbar macht. Die Stadt hat in den vergangenen Jahren viel erreicht und ist zum Freihafen des literarischen Wortes avanciert, in dem Diversität den Ton angibt. Dazu gehören nicht nur AutorInnen, sondern auch die unterschiedlichsten Lesegenerationen, die BuchhändlerInnen der Stadt, die Verlage sowie sämtliche Einrichtungen, die sich die Vermittlung literarischer Inhalte, Themen und Ausdrucksformen zur Aufgabe setzen. Wir wollen zeigen, dass all die genannten Perspektiven zusammengenommen und für Diversität, Austausch und Diskurs stehen. In einem lockeren Gesprächsformat, offen, persönlich und neugierig auf die Vielfalt des Literaturbetriebs.

von und mit Literaturhaus Bremen

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