Literaturhaus-Podcast

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#62 Daniela Dröscher: „Es geht immer darum: Wer hat die Macht?“

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Daniela Dröscher ist Autorin. Das Thema „Klasse“ spielt in ihrem Schreiben eine wichtige Rolle. In ihrem Roman "Lügen über meine Mutter" zeigt sie, wie gesellschaftliche Erwartungen die Machtgefüge innerhalb einer Familie bestimmen. Welche Rolle spielt dabei Geld? Welche die Geschlechterverhältnisse? Und wäre die Geschichte eine andere, wenn sie nicht in einem Dorf, sondern in der Stadt spielte? Anna Maria Stock spricht mit Daniela Dröscher in dieser Folge des Literaturhaus-Podcasts außerdem über ihr diesjähriges Park-Projekt in Bremen, das den Park als Soziotop und Treffpunkt verschiedenster sozialer Klassen begreift.

#61 Kollit: „Du musst nicht nach Berlin“

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Im Corona-Sommer 2020 formierte sich Kollit, das junge Kollektiv für Literatur aus Bremen, mit dem Ziel, die Bremer Literaturszene zu vernetzen und sichtbar zu machen. Inzwischen gibt die Gruppe ein Literaturmagazin heraus, veranstaltet Lesebühnen und fungiert als Anlaufstelle für junge Schreibende. Über die Kollektivarbeit, den Traum, vom Schreiben leben zu können und darüber, Bremen als Literaturstadt auf die Landkarte zu setzen, sprechen Daniel Schmidt und Gianna Lange von Kollit mit Felix Krause aus dem Podcast-Team.

#60 SchwarzRund: „Das war eine richtig krasse Klassengesellschaft“

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Wie damit umgehen, wenn in der Heimat schreckliche Dinge geschehen, in Deutschland aber niemand darüber spricht? SchwarzRund hat unter anderem die Novelle "Quasi" geschrieben. Darin wird die Geschichte und Gegenwart der dominikanischen Republik mit dem Leben in Berlin und Barcelona verwoben. Klassenverhältnisse spielen dabei eine zentrale Rolle – doch immer im Verhältnis zu ihrer Umgebung und den spezifischen mehrdimensionalen Lebensrealitäten. SchwarzRund spricht mit Vanessa Guinan-Bank darüber wie perspektivlos es war in Bremen aufzuwachsen, warum Klasse als ungerechte Verteilung von Ressourcen und viel intergenerationaler gedacht werden sollte, und wie schwierig es ist Schweigen in Sprache umzuwandeln.

#59 Sabrina Janesch: „Geschichten sind Rettungsringe“ [32:21]

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Ihre Romane über deutsche Familiengeschichten in Mittel- und Osteuropa sind Bestseller. Dabei schöpft sie unter anderem aus dem Geschichtenschatz ihres Vaters, der als Kind in die sibirische Steppe verschleppt wurde und der Tochter mit seinen Erzählungen die Fragmente einer großen Menschheitsgeschichte hinterließ. Der druckfrische Roman Sibir setzt erneut das Puzzle einer fiktionalen Familiengeschichte zusammen, die lange nachwirkt. Im Gespräch mit Silke Behl erzählt Sabrina Janesch, was sie beim Schreiben über sich erfuhr und dass sie als Schriftstellerin gleichsam die Erzählerrolle vom Vater übernommen hat.

#58 Heinz Helle: „Man kann Fiktion und Autofiktion nicht klar voneinander abgrenzen.“

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Wie schreiben von den eigenen Geliebten? In seinem Roman ,,Wellen'' erzählt der Vater und Schriftsteller Heinz Helle von der nervenzehrenden Zeit nach der Geburt des zweiten Kindes, während sich die Corona-Pandemie ausbreitet. Helle kommt zu dem Schluss, dass für ihn sein Schreiben „wahr“ sein muss. So berichtet er ehrlich von der eigenen Unsicherheit und nicht aufhörenden Selbstzweifeln und reflektiert schonungslos seine Rolle als Vater und Mann. Heinz Helle hat dem Literaturhaus Podcast einen virtuellen Besuch abgestattet.

#57 Marion Klanke: „Bei allen Texten sollte es darum gehen, dass die Lesenden das verstehen können“

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Ob die Anzeige an der Bushaltestelle, Briefe von der Behörde oder die Klassiker der Literatur - nicht jeder Text ist für alle Leser*innen gleich gut verständlich. Um das zu ändern, gibt es das Konzept der Leichten Sprache. Mit ihr soll möglichst barrierefrei, bildlich und direkt formuliert werden. Warum das gar nicht so einfach ist, wie sich Literatur in Leichte Sprache übersetzen lässt und wo es mehr Barrierefreiheit für Leser*innen braucht, hat uns Marion Klanke erzählt. Sie leitet das Büro für Leichte Sprache, ein Beratungs- und Übersetzungsbüro der Lebenshilfe in Bremen Walle. Für den Literaturhaus Podcast hat Marion Klanke mit uns über ihre Arbeit und die Idee der Leichten Sprache gesprochen.

#56 Anne Schweisfurth und Axel Stiehler: „Das Thema rankt sich nicht mehr nur um Migration.“

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Literatür.Jetzt. So heißt die neue Lesereihe im Bremer Stadtteil Walle, die sich um Geschichten aus dem deutsch-türkischen Alltag dreht. In sechs verschiedenen Lesungen lesen sechs verschiedene Autorinnen aus ihren Büchern. Anna Maria Stock hat zwei der drei Verantwortlichen der Lesereihe getroffen: Anne Schweisfurth und Axel Stiehler. Die beiden erzählen in dieser Folge des Literaturhaus-Podcasts, wer sie zu dieser Lesereihe inspiriert hat, wieso die Lesungen in Walle stattfinden und wieso nicht unbedingt die Auseinandersetzung zwischen den Kulturen im Zentrum der Lesereihe steht. Einblicke ins Programm inklusive.

#55 Thomas Stangl: „Ich will Ambivalenzen aufzeigen.“

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„Quecksilberlicht“. Diesen Titel trägt der Roman von Thomas Stangl, der in diesem Jahr mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet wird. Ein wahrhaft schillerndes Unternehmen, mit dem der Autor sich der eigenen komplizierten Familiengeschichte nähert. Wie geht das, ohne Verrat zu üben oder dunkle Seiten zu beschönigen? Thomas Stangl umstellt die Menschen seiner Familie ganz unkonventionell mit Figuren der Weltgeschichte. Bei ihnen fiel es ihm leichter, Ambivalenzen aufzuzeigen. Herausgekommen ist ein fantastischer Roadtrip durch Zeiten und Räume. Im Gespräch mit Silke Behl erzählt Thomas Stangl, wie ihm die Annäherung an die eigene Geschichte gelang und wie ihn die Arbeit am Roman veränderte.

#54 Martin Kordić: „Ich habe das Gefühl, in zwei Welten aufgewachsen zu sein.“

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Martin Kordić wird für seinen Roman „Jahre mit Martha" mit dem Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2023 ausgezeichnet. Es ist nicht sein erster Preis – und auch nicht sein erster Roman: 2014 erschien sein Debüt „Wie ich mir das Glück vorstelle“. Über beide Bücher spricht Martin Kordić in dieser Folge des Literaturhaus-Podcasts. Das Gespräch mit Anna Maria Stock beginnt bei Fussballtrainer Otto Rehhagel und endet bei einem roten Kanarienvogel. Dazwischen geht es um das Aufwachsen in zwei Kulturen, um Martin Kordićs Verhältnis zu seinen Figuren und um den richtigen Zeitpunkt, sie beim Schreiben gehen zu lassen.

#53 Helene Bukowski: „Träume kann man nicht kontrollieren.“

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Ihr Roman dringt in die Tiefen der Emotionen ein, obwohl seine Protagonistinnen mit aller Kraft versuchen ihnen zu entfliehen. Mit Helene Bukowski spricht Vanessa Guinan-Bank darüber, wie unausweichlich unsere Körper und Gefühle sind, über Soldatinnen, Stärken und Schwächen, und dass man auch mit den Erwartungen der Leser*innen brechen muss.

Über diesen Podcast

Der Podcast, der das literarische Leben in Bremen und dessen Vielfalt anschaulich, nachvollziehbar, erlebbar macht. Die Stadt hat in den vergangenen Jahren viel erreicht und ist zum Freihafen des literarischen Wortes avanciert, in dem Diversität den Ton angibt. Dazu gehören nicht nur AutorInnen, sondern auch die unterschiedlichsten Lesegenerationen, die BuchhändlerInnen der Stadt, die Verlage sowie sämtliche Einrichtungen, die sich die Vermittlung literarischer Inhalte, Themen und Ausdrucksformen zur Aufgabe setzen. Wir wollen zeigen, dass all die genannten Perspektiven zusammengenommen und für Diversität, Austausch und Diskurs stehen. In einem lockeren Gesprächsformat, offen, persönlich und neugierig auf die Vielfalt des Literaturbetriebs.

von und mit Literaturhaus Bremen

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